Was blüht denn da... im April?

In den letzten Jahren haben wir einiges an Frühlingszwiebeln gepflanzt, und auch heuer durften wir uns schon früh an ein paar (leider wenigen) Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) erfreuen, etwas später dafür aber an umso mehr gelb leuchtenden Märzenbechern (Narcissus pseudonarcissus) (beide Familie Amaryllisgewächse, Amaryllidaceae).
Da geht einem das Herz auf, wenn man nach langen Monaten trüben Winterwetters in den Garten blickt und einem der Frühling so richtig entgegenleuchtet. Doch dann wurde mir klar, dass ich so manche Blüte in unserem Garten gar nicht benennen kann, und es folgte eine kurze Foto-Safari mit anschließender Internet-Recherche.

Primel oder Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris) Scharbockskraut (Ficaria verna) Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) Gundermann (Glechoma hederacea) Duftveilchen (Viola odorata) Gänseblümchen (Bellis perennis) Mandelbaum (Prunus dulcis) Birnbaum (Pyrus communis, Sorte "Willams Christ") Weichsel oder Sauerkirsche (Prunus cerasus) (Verwildertes) Stiefmütterchen (Viola tricolor)
  • Die natürlich in unserem Garten vorkommenden Primeln (Primula vulgaris) (Familie Primelgewächse, Primulaceae) verbreiten sich von Jahr zu Jahr mehr, und auch ihre Blütezeit scheint immer länger zu werden. Die meisten Primeln in unserem Garten haben ein zartes Gelb, manche ein blasses Rosa und selten auch ein dunkles Violett.
  • Das Scharbockskraut (Ficaria verna) (Familie Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae) leuchtet in einem satten Gelb. Seinen deutschen Namen hat das Kraut aufgrund des hohen Vitamin C-Gehalts seiner Blätter, die früher gegen Skorbut (auch Scharbock genannt) eingenommen wurden.
  • Die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) (Familie Lippenblütler, Lamiaceae) wird in den meisten Gärten wohl als Unkraut betrachtet und nicht so gern gesehen sein, jedoch stellen die Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für (Wild)Bienen und Hummeln dar.
  • Auch der Gundermann (Glechoma hederacea) (Familie Lippenblütler, Lamiaceae) gilt weithin als Unkraut, ist aber ebenfalls wichtige Nahrungsquelle für (Wild)Bienen und Hummeln. Früher wurde der Gundermann aufgrund seiner Bitterstoffe sogar als Gewürzpflanze verwendet, ist aber für etliche Nutztiere und Nagetiere giftig.
  • Dieses Jahr dürften sich Duftveilchen (Viola odorata) (Familie Veilchengewächse, Violaceae) neu in unserem Garten angesiedelt haben. Im 19. Jahrhundert wurden Veilchen in der Parfümproduktion eingesetzt, aber bald wieder durch synthetische Stoffe ersetzt.
  • Das Gänseblümchen (Bellis perennis) (Familie Korbblütler, Asteraceae), auch Tausendschön genannt, blüht von März bis November auf fast allen Wiesenflächen Mitteleuropas und ist somit eine der bekanntesten Pflanzenarten.
  • Der Mandelbaum (Prunus dulcis) (Familie Rosengewächse, Rosaceae) ist in unserer Gegend einer der am frühsten blühenden Obstbäume, seine Blüten weisen fünf weiße bis rosafarbene Kronblätter auf. In unserem Garten dient er vor allem als Sichtschutz und ist bei den Spatzen und Kohlmeisen sehr beliebt.
  • Der Birnbaum (Pyrus communis) (Familie Rosengewächse, Rosaceae) der Sorte "Willams Christ" ist bei uns aufgrund seiner wohlschmeckenden, saftigen Früchte sehr geschätzt, die Blüten weisen fünf weiße Kronblätter auf. Der Ursprung des Sortennamens ist nicht restlos geklärt, sie soll aber nach dem "Guten Christen", dem Hl. Franz von Paola benannt sein, der im 15. Jahrhundert dem französischen König Ludwig XI. Birnensamen aus seiner Heimat Kalabrien mitgebracht haben soll. Weiterer Namensgeber soll die britische Baumschule Williams sein, die Ende des 18. Jahrhunderts für eine Verbreitung in ganz Großbritannien gesorgt haben soll.
  • Der Weichselbaum (Prunus cerasus) (Familie Rosengewächse, Rosaceae) ist der saure Bruder des Kirschbaums, und auch seine Blüten haben fünf weiße Kronblätter. Die Art dürfte häufig verwildern und wir haben die Erfahrung gemacht, dass neben dem Mutterbaum von selbst aufgehende Weichselbaum-Sprößlinge wohlschmeckende Früchte tragen.
  • Das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor) (Familie Veilchengewächse, Violaceae) hat sich bei uns im Grunde durch einen "Unfall" ausgebreitet. Ursprünglich sollte es in Blumenkästen unseren Vorgarten zieren, aufgrund akuten Wassermangels hielten sie jedoch leider nicht lange durch und vertrockneten rasch. Die Blumenkästen wurden entfernt, aber die Stiefmütterchen kommen seitdem regelmäßig im Frühling wieder, vertrocknen im Sommer, und erblühen erneut im Herbst.

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