Die Kanalinseln (u.a. Jersey, Guernsey, Herm und Sark) liegen im Ärmelkanal, viel näher an Frankreich als an Großbritannien, und sind kein Teil Großbritanniens sondern direkter "Kronbesitz" der britischen Krone. Als Besucher braucht man jedoch vor allem Hilfe bei der englischen Aussprache der französischen Straßen- und Ortsnamen, beispielsweise wird St. Helier, die Hauptstadt Jerseys, "Säänt Hellia" ausgesprochen.
Unseren Stadtrundgang durch St. Helier begannen wir im Howard Davis Park, der uns vor allem durch die meterhohen Natternköpfe (Echium pininana) in Erinnerung geblieben ist.
Die Queens Street und die Kings Street, die Einkaufsstraßen Jerseys, haben uns weniger beeindruckt, aber auf der Insel gibt es noch richtige Markthallen. Der Fish Market bietet eine große Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten, ein Local Crab Sandwich können wir nur empfehlen. Im Central Market haben wir bei der Jersey Market Fudge Co. unseren Reiseproviant aufgefüllt, einen Sack Jersey Royals, die einheimische Erdäpfel-Sorte, konnten wir jedoch leider nicht mitnehmen.
Am Liberation Square erinnert eine Skulptur an die deutsche Besatzung und Befreiung Jerseys am 09. Mai 1945.
In St. Helier findet sich auch die Statue einer Kröte, die Tatsache, dass Jersey die einzige Kanalinsel ist auf der Kröten (Bufo spinosus) leben, hat jedoch zu der eher abwertenden Bezeichnung "Crapaud" (französisch für Kröte) für die Bewohner Jerseys geführt.
Auf einer kleinen Insel gegenüber vor St. Helier, in der St. Aubin's Bay gelegen, steht das Elizabeth Castle. Mit dem Bau der Festung wurde Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen, Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt sie ihren heutigen Namen von Sir Walter Raleigh, damals Gouverneur Jerseys, zu Ehren seiner Königin, Elizabeth I. Bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die Festung militärisch genutzt und ist seit damals, mit Ausnahme des 2. Weltkriegs, der Öffentlichkeit zugänglich. Im 2. Weltkrieg wurden die Kanalinseln Teil des deutschen Atlantikwalls, die zahlreichen Bunkeranlagen entlang der Küste, auch im Elizabeth Castle, sind eine unansehnliche bleibende Erinnerung. Bei Flut haben wir in einem Amphibienfahrzeug zu der Insel übergesetzt, bei Ebbe konnten wir denselben Weg dann trockenen Fußes auf dem freigelegten Meeresgrund zurücklegen.
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(c) ten.xmg@bew.htm, Wien, Österreich | Letztes Update: 01.03.2024 | Englische Version